Sonntag, 11. Juli 2010

Robert ist gerettet!

Robert ist gerettet und wurde sogar noch bis nach hause gebracht.

Doch fangen wir noch ein paar Stunden vorher an: Unser Treff war für 22:30 Uhr vereinbart. Zu diesem Zeitpunkt stand der dritte Platz der Fußball-WM bereits fest. Und wir wussten dank Zugabfrage im Internet, dass die Bahn uns noch lange warten lassen würde.

Am Kugelhaus versammelten wir uns mit Flyern, Ansteckern, Plakaten, Entschlossenheit und vielem mehr.



Ein kleiner Kontrollgang brachte die Erkenntnis, dass es weitere Komplikationen gibt:


Der Fahrstuhl zu Gleis 2 war - wie wir später erfuhren - bereits seit Tagen defekt.

Es war aber noch viel Zeit bis zur Ankunft des Zuges, die wir vor dem Bahnhof verbracht haben und auch einige interessierte Passanten informieren konnten. Außerdem hielten wir telefonischen Kontakt zu Robert, um ihn über das Fahrstuhlproblem zu informieren. Eine Umleitung des Zugs auf ein anderes Gleis war der DB trotzdem nicht möglich.







Die Uhr wanderte langsam in Richtung Mitternacht. Wir stellten unsere Plakate vor dem Bahnhof ab...




... und machten uns auf den Weg zu Gleis 2, wo weiterhin "ca. 60 Min. später" zu lesen war.



Nach der Einfahrt des ICE 1645 aus Frankfurt/Main war Robert ganz schnell aus dem Zug gerettet und wurde von uns begrüßt.



Der normalerweise erforderliche Hublift hatte zu dieser Zeit bereits - fest angekettet - Feierabend.


Passend zu unserer Aktion musste Robert dann auch gleich Autogramme geben.


Unsere Rettung wäre damit abgeschlossen gewesen, wäre da nicht dieses kleine Problem mit dem Fahrstuhl gewesen. Und deshalb wartete ein Teil von uns noch immer ein Stockwerk tiefer.



Aus Sicherheitsgründen wollten wir Robert nicht die sehr steile Treppe herunter tragen und machten uns deshalb auf die Suche nach Hilfe von der Bahn. Nach Mitternacht fühlt sich für die Reisenden am Bahnhof aber niemand mehr verantwortlich. Selbst an der Notrufsäule wurden wir auf den Dienstbeginn um 6 Uhr morgens verwiesen.
Nach viel Suchen und Versuchen kam ganz plötzlich Bewegung ins Spiel. Der letzte Zug des Tages wurde von seinem geplanten Gleis auf Nr. 2 umverlegt. Ein Mitarbeiter der Bahnhofssicherheit eilte heran und erklärte uns: der Zug fährt ein, alle steigen aus, Robert steigt ein und wird auf das Nachbargleis umrangiert.


Nach langer Zugfahrt bereits sichtlich erschöpft, saß Robert nun also wieder im Zug. Um zum zweiten Mal in Dresden Hbf. einzufahren. Als persönliche Sonderfahrt sozusagen.


Und so konnte Robert zwei Stunden nach geplanter Ankunft endlich auf Gleis 3 begrüßt werden. Wo der Fahrstuhl übrigens ebenfalls außer Betrieb war. Allerdings gibt es eine Verbindung zum Gleis 17, wo der Fahrstuhl genutzt werden konnte.


Anschließend folgte ein intensiv geführter Austausch mit dem Sicherheitsmitarbeiter. Dabei ließ sich erahnen, dass "der Service" in Wirklichkeit aus fast unzählbaren Einzelteilen besteht, die offenbar Kommunikationsprobleme haben. Dafür steht am Ende das Personal vor Ort gerade und versucht, die vorhandenen Lücken wieder aufzufüllen. Doch soweit müsste es eigentlich gar nicht erst kommen...

Kurz vor 2 Uhr ist Robert dann zu hause angekommen. Völlig erschöpft wollte er nur noch ins Bett. Gute Nacht Robert. Gute Nacht Deutsche Bahn.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen